Betti Bögel gewinnt SHARDANA Bikeventure 2025

900 km mit 15.000 Höhenmetern durch alle Facetten Sardiniens - gutes Essen, steile Anstiege, atemberaubende Aussichten und noch schönere Strände: das ist das SHARDANA Bikeventure.

Sardinien - ein Schmuckstück im Mittelmeer

Sardinien ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer und gehört zu Italien. Die Insel ist bekannt für ihre atemberaubenden Küsten, türkisblaues Meer, unberührte Natur und reiche Geschichte. Neben malerischen Stränden bietet Sardinien auch beeindruckende Gebirgslandschaften und archäologische Stätten. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Natur, Kultur und traditioneller Küche ist Sardinien ein beliebtes Reiseziel für Erholungssuchende und Menschen, die Abenteuer suchen gleichermaßen.

Tag 1245km – 18,4km/h – 3.830hm – 13:17 Std Fahrzeit

Der Startschuss fiel um 8:40 Uhr in Olbia – und pünktlich zum Beginn setzte auch der Regen ein. Doch dieser war keineswegs unangenehm, sondern sorgte bei den bereits warmen Temperaturen auf der Insel für eine willkommene Abkühlung. In der Gruppe lag eine spürbare Nervosität in der Luft – die Spannung war greifbar. Kaum hatte das Polizeifahrzeug, das uns anfangs begleitete, die Strecke freigegeben, zog das Tempo deutlich an. Der erste Abschnitt der Route war geprägt von steilen, steinigen Anstiegen mit bis zu 15 % Steigung – ein durchaus fordernder Einstieg in die Tour. Doch schon bald wechselte das Wetter: Die Sonne kämpfte sich durch die Wolken, begleitet vom Wind, der uns auf den folgenden Asphaltpassagen ordentlich forderte – und zugleich half, das Tempo weiter zu erhöhen. Auf den langen Straßenabschnitten konnte der Schnitt deutlich verbessert werden. Immer wieder säumten Checkpoints die Strecke – meist in der Nähe sehenswerter Orte, die zum kurzen Verweilen einluden. Auch Bars lagen regelmäßig am Wegesrand, ideal, um Getränke oder kleine Snacks aufzufüllen. Leider verpasste ich es, mir unterwegs eine warme Mahlzeit zu gönnen. Mein ursprünglicher Plan war, in Porto Torres zu essen – doch die Strecke führte nicht wie gedacht durch den Ort, sodass ich weiterfahren musste. Gegen 22:50 Uhr erreichte ich schließlich eine Pizzeria, die glücklicherweise noch bis 23:00 Uhr geöffnet war – eine echte Rettung! Gut gestärkt setzte ich meine Fahrt fort und fand schließlich einen traumhaften Schlafplatz direkt am Strand – der perfekte Ausklang für einen langen, eindrucksvollen Tag auf Sardinien.

Tag 2: 274km – 16,7km/h – 3.500hm – 16:24 Std Fahrzeit

Nach gut dreieinhalb Stunden Schlaf ging es für mich um 5:15 Uhr wieder aufs Rad. Die kühle Morgenluft und der Blick auf die erwachende Küste machten das frühe Aufstehen lohnenswert. Bis zum Frühstück sollte es allerdings noch dauern – der Magen musste sich zunächst mit Riegeln zufriedengeben. Der Start in den Tag verlief vielversprechend, ich kam gut voran. Doch je weiter ich fuhr, desto herausfordernder wurde die Strecke. Tiefsand, grober Schotter und hohes Gras, das jeden erkennbaren Weg verschwinden ließ, verlangsamten das Tempo deutlich. Schnell zu fahren war hier kaum noch möglich – doch die Mühe wurde mit herrlichen Ausblicken belohnt. Gegen 16 Uhr entfernte sich die Route vom Meer – Zeit für einen kurzen Snack, bevor es später zurück an die Küste ging, wo mich ein traumhafter Sonnenuntergang über den Sanddünen erwartete. Für diesen Tag hatte ich mir ein festes Ziel gesetzt, denn ich wusste, dort wartet ein guter Schlafplatz auf mich. Doch der Abend wurde länger als geplant. Die Strecke wurde erneut bergig, Flussdurchquerungen forderten zusätzliche Energie, und Rehe, die plötzlich den Weg kreuzten, erschwerten das sichere und schnelle Abfahren im Dunkeln. Musik war mein Begleiter durch die Nacht – Lieder, die zum Mitsingen einluden, hielten mich bis 3:30 Uhr wach. Der Schlafplatz selbst – ein robuster Steintisch – schien zunächst ideal. Doch als der Regen einsetzte, musste ich improvisieren und unter eine Bank ausweichen. Nicht ganz gemütlich, aber immerhin trocken.

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Tag 3: 165km – 14,9km/h – 2.324hm – 11:05 Std Fahrzeit

Nur zweieinhalb Stunden später klingelte der Wecker. Noch müde, aber entschlossen, begann ich den Tag mit einem schnellen Zähneputzen und dem Zusammenpacken meiner Sachen – das Ziel: rechtzeitig zum Frühstück am nächsten Checkpoint zu sein. Dort angekommen, ließ ich es überraschend ruhig angehen. Vielleicht etwas zu ruhig. Frühstücken, die Radshorts waschen, ratschen und einfach in der Sonne sitzen – all das ließ die Zeit schneller vergehen als geplant. Die Strecke führte nun in Richtung Norden, direkt hinein ins nächste Gebirge. Die Orientierung wurde stellenweise schwieriger, denn der Weg war nicht immer klar erkennbar. Die Sonne brannte vom Himmel, die Hitze war mittlerweile drückend, und die erhofften Bars oder Versorgungsmöglichkeiten ließen lange auf sich warten. Ein kurzer, aber steiler Anstieg forderte noch einmal alles – doch was darauf folgte, entschädigte mehr als genug: ein traumhafter Abschnitt auf feinstem Gravel durch den Naturpark Giara di Gesturi – ein echtes Highlight der gesamten Route. Mit dem Fahrrad durch diese Landschaft zu fahren, war einfach atemberaubend. Nach einer steilen Abfahrt ging es wellig weiter, bis sich zum Abend hin die nächsten echten Berge ankündigten. Der Anstieg führte bis auf über 1000 Meter – dort oben wurde es plötzlich empfindlich kalt. Nach der Abfahrt ins Tal kam die warme Mahlzeit wie gerufen. In einem kleinen Restaurant wurde ich herzlich empfangen. Die Wirtin war unglaublich freundlich, ließ mich meine Kleidung trocknen und gab mir sogar einen Tipp für eine ungewöhnliche, aber praktische Schlafmöglichkeit: ein stillgelegter Bushaltestellenplatz mit verschließbaren Türen – fast schon ein kleiner Glamping-Platz. Dank dieser Aussicht entschied ich mich, ausnahmsweise früher schlafen zu gehen, um ein paar wertvolle Stunden Erholung zu sammeln.

Tag 4: 178km - 16,9km/h – 2.703hm – 10:28 Std Fahrzeit

Gegen 1:50 Uhr brach ich wieder auf – mitten in der Nacht, allein in der Stille der Berge. Die Dunkelheit hüllte alles in Ruhe, nur der Lichtkegel meiner Lampe und das gleichmäßige Geräusch meines Atems begleiteten mich. Die endlosen Anstiege auf der Straße vergingen im nu, da im Schein der Lampe das Ende der Steigung verschwamm. So fuhr ich einfach weiter. Sobald ich konnte, hielt ich an einer kleinen Bar für ein schnelles Frühstück. Mein Ziel war klar: Ich wollte ankommen, möglichst bald. Doch auch im Laufe des Tages hörten die Anstiege nicht auf. 25 Kilometer stetig bergauf, mit einer durchschnittlichen Steigung von 5%. Es rollte aber es nahm kein Ende. Die Beine arbeiteten, der Kopf blieb fokussiert. Der nächste Nationalpark eröffnete schließlich den Blick auf Olbia das Ziel in greifbarer Nähe, und doch noch ein ganzes Stück entfernt. Der Weg zog sich. Der Untergrund wechselte erneut zu Sand, Hunde bellten und erschreckten mich auf den letzten Kilometern. Es war, als würde Sardinien zum Abschied noch einmal alles geben. Dann, um 13:45 Uhr, war es endlich so weit: Nach 863 Kilometern und 12.357 Höhenmetern überquerte ich die Ziellinie – als erste Frau.

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